Mikronährstoffe sind die unsichtbaren Bausteine unserer Gesundheit. Sie liefern keine Energie, ohne sie kann der Körper jedoch seine Energie nicht nutzen.

Viele fragen sich, ob eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ausreicht, um den Körper mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Mikronährstoffen zu versorgen. Reicht das, oder ist es sinnvoll, zusätzlich Mikronährstoffe einzunehmen, um sicherzustellen, dass der Körper optimal versorgt ist?

In diesem Artikel möchte ich erklären, warum eine gezielte Substitution von Mikronährstoffen empfehlenswert sein kann, bei welchen Nährstoffen eine regelmässige Einnahme Sinn macht und in welchen besonderen Lebensphasen oder Situationen die Ergänzung besonders wichtig ist, um den Körper bestmöglich zu unterstützen, Mangelerscheinungen vorzubeugen und langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Nahrungsergänzungsmittel:
Klein, aber unverzichtbar

Mikronährstoffe, im Gegensatz zu Makronährstoffen wie Fett, Kohlenhydraten und Eiweiss, sind essenzielle Nährstoffe, die der Körper dringend benötigt, ohne jedoch Energie zu liefern. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme, Ballaststoffe und Prä- und Probiotika die eine zentrale Rolle in zahlreichen Körperfunktionen spielen.

Diese winzigen Nährstoffe beeinflussen nicht nur biochemische Prozesse, sondern auch die Genexpression durch epigenetische Mechanismen. Sie stärken unser Immunsystem, unterstützen die Gesundheit von Gehirn, Herz, Blutgefässen und Leber, sind an der Hormonproduktion beteiligt und helfen dem Körper, sich von Schadstoffen zu entgiften. Ein Mangel an Mikronährstoffen kann jedoch zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, darunter Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, MuskelkrämpfeVerdauungsprobleme und Herzrhythmusstörungen.

Zwar bildet eine ausgewogene Ernährung die Basis für unsere Gesundheit und ein gestärktes Immunsystem, doch der moderne Lebensstil macht es oft schwer, alle benötigten Mikronährstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen. In der funktionellen Medizin wird der Körper als ein integriertes System betrachtet, in dem Mikronährstoffe eine Schlüsselrolle spielen. Daher kann die gezielte Ergänzung bestimmter Vitamine und Mineralstoffe eine wertvolle Unterstützung sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

 

Mikronährstoffmangel:
Ein häufig unterschätztes Problem

Mikronährstoffe wurden in den 1930er Jahren entdeckt, als Forscher die Rolle essenzieller Pflanzennährstoffe untersuchten. Seit den 1940er Jahren wird die Aufnahme dieser Nährstoffe und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit intensiv erforscht. Heute zeigen zahlreiche Studien, dass Mikronährstoffmängel in Industrieländern weit verbreitet sind – trotz einer vermeintlich gesunden Ernährung.

Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der Qualität unserer Lebensmittel: Im Vergleich zu vor 50 Jahren haben sie erheblich an Nährstoffen eingebüsst (siehe Nährstofftabelle unten). Hinzu kommt unser moderner Lebensstil, der durch Umweltgifte, Stress, Elektrosmog und weit verbreitete chronische Beschwerden geprägt ist. Diese Faktoren führen zu einem erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen.

Studien belegen, dass viele Menschen einen Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Magnesium, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen, Jod, Selen und Zink aufweisen. Die hohen Umweltbelastungen und Toxine, denen wir täglich ausgesetzt sind, verbrauchen grosse Mengen an Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E, was den täglichen Bedarf erheblich erhöht. Auch die Zinkversorgung, ein essenzieller Co-Faktor für die Stoffwechselaktivität von über 300 Enzymen und entscheidend für ein starkes Immunsystem, ist oft unzureichend. Die selenarmen Böden machen es zudem schwierig, genügend Selen aufzunehmen.

 

z.B, Infektanfälligkeit, Leistungsabfall, Schwäche, Verdauungsbeschwerden

Quelle: Nährstoffe in Lebensmitteln: 1985 Pharmakonzern Geigy (Schweiz), 1996/2002 Lebensmittellabor Karlsruhe/Sanatorium Oberthal

Ausreichende Nährstoffversorgung sicherstellen

Die empfohlenen Tagesdosen für Nährstoffe basieren auf bevölkerungsweiten Analysen, die darauf abzielen, Mängel und ernährungsbedingte Krankheiten zu verhindern. Diese allgemeinen Empfehlungen berücksichtigen jedoch diverse Faktoren nicht. Zum einen die individuellen Unterschiede, die durch genetische und epigenetische Faktoren entstehen können. Da jede Person genetische Mutationen aufweist, die die DNA-Struktur und damit den Nährstoffbedarf verändern, kann der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen erheblich variieren. Solche Mutationen beeinflussen oft die Coenzymaktivität von Nährstoffen wie Zink, Vitamin B6 oder Cholin, was den individuellen Bedarf erhöht.

Darüber hinaus berücksichtigen die Richtlinien für die empfohlenen Tagesdosen nur bedingt die spezifischen Lebensphasen oder besonderen Umstände, in denen sich eine Person befinden kann. Bestimmte Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und Jugendliche in Wachstumsphasen, Schwangere, Stillende und Leistungssportler haben aufgrund eines erhöhten Bedarfs oder einer verminderten Aufnahme ein höheres Risiko für Nährstoffmängel. Auch Faktoren wie die Einnahme von Medikamenten, chronischer Stress, Darm-Dysbiosen, Krankheiten, Verletzungen, Entzündungen, vegane Ernährung, unausgewogene Diäten und der Konsum von Genussmitteln können den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen deutlich beeinflussen.

Stadien eines Vitamin- und Mikronährstoffmangels

Ein Mangel an Vitaminen und Mikronährstoffen entwickelt sich oft schleichend und kann zu unspezifischen Symptomen führen, die leicht übersehen werden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Hautprobleme, Haarausfall, Kribbeln oder Muskelzuckungen sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Diese Symptome können jedoch auch durch andere Faktoren wie Entzündungen, Infektionen, Stress oder Schlafmangel verursacht werden.

Der amerikanische Biochemiker und Molekularbiologe Professor Bruce Ames hat über mehrere Jahrzehnte hinweg den Zusammenhang zwischen Mikronährstoffen, Krebs und Alterung erforscht. Seine Triage-Theorie besagt, dass der Körper in Zeiten von Nährstoffmangel die Reserven verschiedener Organe nutzt, um die kurzfristige Gesundheit zu erhalten. Ein Beispiel ist der Eisenmangel: Der Körper greift auf die Eisenreserven der Leber zurück, um lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten.

In den frühen Phasen eines Mangels kompensiert der Körper den Mangel, um den Stoffwechsel und das Immunsystem stabil zu halten. Wenn jedoch der Vitamin- und Spurenelementspiegel weiter sinkt, verlangsamen sich der Stoffwechsel, die Enzymaktivität und die Hormonproduktion. Dies führt zu unspezifischen Symptomen wie erhöhter Infektanfälligkeit und abnehmender Leistungsfähigkeit. Wenn der Mangel unbehandelt bleibt und fortschreitet, können spezifische Symptome auftreten, die durch gezielte Supplementierung rückgängig gemacht werden können. Ohne angemessene Behandlung kann der Mangel jedoch zu irreversiblen Schäden und ernsthaften Erkrankungen führen.

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Warum „innerhalb des Referenzbereichs“ nicht unbedingt bedeutet, dass der Körper gesund ist

Laborwerte, die im Referenzbereich liegen, werden in der Regel als „normal“ betrachtet. Dieser Begriff wird jedoch oft missverständlich verwendet, da er suggeriert, dass Werte innerhalb dieses Bereichs immer auf einen gesunden Zustand hinweisen. In der medizinischen Labordiagnostik spricht man daher von Referenzwerten statt von Normalwerten, da es keine klare Grenze zwischen „normal“ und „nicht normal“ gibt.

Referenzwerte werden durch Studien an grossen Gruppen gesunder Menschen ermittelt und decken in der Regel die Ergebnisse von 95 % dieser Gruppe ab. Ein Wert, der leicht über oder unter dem Referenzbereich liegt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Person krank ist.

Wenn man Gesundheit jedoch nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als Zustand optimaler Vitalität betrachtet – wie die WHO in einem Bericht von 2014 vorschlägt – wird deutlich, dass Referenzwerte oft weit von Optimalwerten entfernt sind. Besonders bei der Prävention und Erhaltung der Vitalität sollten diese Werte differenziert betrachtet werden.

Messen, messen, messen

Um Mängeln und Krankheiten vorzubeugen, kann eine gezielte Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen hilfreich sein. Allerdings gibt es keine einheitlichen „optimalen“ Referenzwerte für alle Laborparameter. Bei einigen Markern sind jedoch optimale Werte definiert, basierend auf Studien zur niedrigsten Sterblichkeit oder zur besten Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wichtig zu beachten ist, dass die Nährstoffaufnahme stark von den individuellen genetischen Prädispositionen sowie Lebensphasen und -situationen abhängt. Ernährungsrichtlinien können diese Absorptionsrate oft nicht berücksichtigen. Wenn das Verdauungssystem zum Beispiel nicht richtig funktioniert, können Nährstoffe möglicherweise nicht ausreichend aufgenommen werden. In solchen Fällen sollte die Optimierung der Nährstoffaufnahme zunächst durch die Verbesserung der Verdauungsprozesse erfolgen.

Deshalb ist es entscheidend, den individuellen Nährstoffstatus regelmässig zu messen, bevor man wesentliche Änderungen an der Ernährung vornimmt oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmt. Auch nach der Einnahme von Supplements sollten regelmässige Messungen erfolgen, um die Entwicklung über die Zeit zu verfolgen und die Supplementierung entsprechend anzupassen.

Fazit

Wenn es also um Krankheitsprävention und Minimierung von Krankheitsrisiken geht, kann eine Supplementierung von Vitaminen, Spurenelementen und Mikronährstoffen dazu beitragen, Mängeln vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sowie die Ansätze der Epigenetik und funktionellen Medizin betonen die Bedeutung einer gezielten und individuellen Ergänzung.

Dabei ist jedoch zu betonen, dass die Mikronährstoff-Supplementierung weder ein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung noch ein Ersatz für herkömmliche medizinische Behandlungsmethoden darstellt.

Dennoch ist es ratsam, sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln von Fachpersonen beraten zu lassen, um persönliche Bedürfnisse und mögliche Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der neben gezielter Supplementierung auch eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil umfasst, ist entscheidend für langfristiges Wohlbefinden.

Wenn du mehr über diese Themen erfahren möchtest stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung. Reserviere dir gerne ein unverbindliches Erstgespräch und wir schauen uns gemeinsam deine Situation an und ob ich dich bei deinem gesundheitlichen Anliegen unterstützen kann.

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"Der Schlüssel zu ganzheitlicher Gesundheit führt
vom Darm über die Gene bis in den Körper und Geist."

Laura Maruccia

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Als Expertin & Coach für Epigenetik, Darmgesundheit und Unverträglichkeiten, unterstütze ich Menschen dabei, ihre Verdauungsprobleme und Unverträglichkeiten in den Griff zu bekommen, indem wir die Ursachen ihrer Beschwerden identifizieren, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen. Da ich selber davon betroffen bin, weiss ich, was es heisst, damit umgehen zu müssen. Mein Wissensmagazin möchte dir Informationen und Hintergrundwissen vermitteln, damit auch du deine Gesundheit durch Lifestyle und Biohacking Massnahmen wie Ernährung, Bewegung, Supplementierung wieder zu mehr Wohlbefinden, Vitalität und Lebensqualität findest.

Medizinischer Disclaimer:

Da ich ausschliesslich Coaching, Begleitung und Training anbiete und keine Therapie oder ärztliche Behandlung durchführe, ist es wichtig, den Unterschied zu kennen. Als Coach, Begleiter und Trainer stelle ich meinen Klient:innen Informationen und Empfehlungen zur Verfügung und unterstütze sie dabei, diese in ihrem Leben anzuwenden.

Die Inhalte der angebotenen Programme, Empfehlungen, Informationen auf der Webseite sowie die empfohlenen Analysen und deren Interpretationen sind nicht als Ersatz für eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Die Programme dienen der Grundversorgung, Optimierung und Prävention des eigenen Wohlbefindens. Das Befolgen der Empfehlungen und die Anwendung des vermittelten Wissens erfolgen auf eigene Verantwortung.

Falls während des Coaching-Prozesses ernsthafte Beschwerden auftreten oder eine genaue medizinische Diagnose erforderlich ist, sollten Klient:innen unverzüglich ärztlichen oder therapeutischen Rat einholen. Meine Rolle ist es, die Klient:innen zu unterstützen, fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen und präventive Massnahmen zu ergreifen, um ihr Wohlbefinden zu verbessern und zu erhalten.

Zusätzlich ist es wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Massnahmen von individuellen Faktoren abhängt und daher variieren kann. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften kann notwendig sein, um eine umfassende Gesundheitsvorsorge sicherzustellen.

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